Einführung der elektronischen Patientenakte soll sich verzögern

Die für Februar 2025 geplante bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) verschiebt sich auf einen noch nicht festgelegten Zeitpunkt. Dies geht aus einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums an den Bundesverband Gesundheits-IT hervor, welches dem Spiegel vorliegt.

Die ePA soll als digitaler Speicher für die gesamte medizinische Dokumentation eines Patienten dienen. Dazu gehören Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen, Arztbriefe, Notfalldaten, Medikationspläne, Laborwerte, Röntgenbilder sowie Impf- und Mutterpässe. Versicherte sollen über eine App Zugriff auf ihre Daten erhalten.

Der geplante Testlauf in den Modellregionen Franken und Hamburg startet allerdings wie vorgesehen am 15. Januar 2025. Die anschließende bundesweite Ausweitung und verpflichtende Nutzung durch Arztpraxen und Krankenhäuser wird jedoch von positiven Erfahrungen in den Testregionen abhängig gemacht. Der Sprecher von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird im Spiegel zitiert, dass der Zeitplan für die ePA »unverändert« stehe.

Während das Bundesgesundheitsministerium unter Minister Karl Lauterbach also offiziell am ursprünglichen Zeitplan festhält, weisen Branchenvertreter auf die technischen Herausforderungen hin. Die Softwareanbieter benötigen nach deren Einschätzung mehr Zeit für die Umsetzung der politischen Vorgaben.

Sicherheitsbedenken verstärken die Verzögerung zusätzlich. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt haben im Rohentwurf der ePA 21 Sicherheitsschwachstellen identifiziert. Diese Lücken könnten potenziellen Angreifern unbefugten Zugriff oder Manipulationsmöglichkeiten eröffnen. Die Gematik, die für die Gesundheitsinfrastruktur verantwortliche Bundesgesellschaft, hat daraufhin den Upload von Bilddateien vorläufig deaktiviert.

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2 Kommentare

  1. gibt’s in der Schweiz schon, nennt sich dort „PDF-Friedhof“, sagt wohl alles.

  2. Schade, ich sehe die ePA eigentlich positiv. Da die Regierung abtritt, wird die nächste das ganze wohl verzögern und wie gewohnt gegen die Wand fahren. Was mich immer wieder wundert ist, das nach Jahren der Entwicklung immer noch neue Schwachstellen auftreten, Reden die Bundesbehörden eigentlich nicht mit einander?

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